Therapie mit medizinischem Cannabis:

Cannabisarzt – Arzt für Cannabis in Lüneburg

Cannabis (Hanf), ein legales Medikament

Bis zu einer Gesetzesänderung 2017 war die ärztliche Behandlung mit THC-haltigem medizinischen Cannabis nur in besonders begründeten Einzelfällen erlaubt. Seit dem 10.03.2017 steht medizinischer Cannabis jedem Arzt als verschreibungsfähiges Medikament zur Verfügung. Die Verordnung kann ergänzend oder alternativ bei einer Vielzahl von Erkrankungen zum Einsatz kommen. Der Einsatz bietet sich besonders dann an, wenn die bisherige Therapie zu keiner oder nur zu einer unzureichenden Beschwerdeverbesserung beigetragen hat oder aber die Nebenwirkungen der bisherigen Medikamente deren gewünschte therapeutischen Nutzen überlagert. Somit stellt die Verordnung von Cannabis durch den Cannabis-Arzt nicht die Therapieoption der ersten Wahl dar. 

Rechtliche-Grundlage-Hanf
Kurz-Info zu Kosten, Terminen und Anwendung z.B. bei Chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, ADHS, Entzündlichen Darmerkrankungen, Rest-less-leg-Syndrome, Tinnitus u.a.
Video-Info-Erstgespräch: 10 Min. (Kosten 20-40€*)
Präsenzerstgespräch: 30-60 Min. (Kosten 120-200€*)
Video-Folgegespräch: 10 Min. (Kosten 20-40€*)
Video-Quartalsgespräch: 15 Min. (Kosten 30-60€*)

Sie haben Fragen zu medizinischem Cannabis oder nehmen bereits Cannabis ein und wünschen eine Folgerezept? Dann können Sie gerne mit meinen Mitarbeiterinnen einen Termin für ein persönliches Gespräch in meiner Praxis vereinbaren. Oder aber Sie buchen sich hier bequem ein Video-Info-Erstgespräch.

*Die Abrechnung erfolgt gemäß den Vorgaben der GOÄ (GebührenOrdnung für Ärzte). Die GOÄ kennt keine Festpreise. Ärztliche Leistungen werden immer leistungsbezogen abgerechnet!

Was Sie zur Verordnung von Cannabis unbedingt wissen müssen!

Die Verordnung von medizinischem Cannabis durch mich sowie die Einnahme von medizinischem Cannabis durch Sie als Patient:In, ist mit einigen Besonderheiten und u.U. auch mit Restrisiken verbunden.

1. Die Medizinische Notwendigkeit
Die Festsellung der medizinischen Notwendigkeit, ein juristischer Fachbegriff, ist die absolute Basis für mein ärztliches Handeln. Sie entscheidet darüber, ob ich eine Untersuchung/Therapie selbst durchführe oder diese veranlasse.

Um feststellen zu können, ob aus medizinischer Sicht die Verordnung von Medizinalcannabis angezeigt ist, bedarf es der Erfüllung folgender Voraussetzungen, an deren Einhaltung ich gebunden bin:

So muss ich genaue Kenntnisse haben zu

  • Ihren aktuellen Beschwerden/Symptomen,
  • den bereits festgestellten Erkrankungen, wegen derer Sie meine Unterstützung wünschen,
  • den überstandenen Vorerkrankungen,
  • den möglichen chronischen Erkrankungen sowie dem
  • körperlichen Status.

Um das alles sicherzustellen, muss ich Sie in meiner Praxis persönlich empfangen haben. Allein eine Verordnng von Cannabis aufgrund einer Videosprechstunde vorzunehmen, ist rechtlich in nur sehr wenigen Ausnahmefällen zulässig!

2. Das Betäubungsmittelgesetz
Das Betäubungsmittelgesetz (BTMG) sattelt auf den erstgenannten Punkt noch einmal auf und erhöht die Anforderungen für die Verordnung von Medizinalcannabis.

Ohne nun in das Zitieren von Paragraphen zu verfallen, sollen diese Anforderungen vereinfacht dargestellt werden:

  • Die Verordnung von Medizinalcannabis ist nicht das Therapieverfahren der ersten Wahl!
  • Es müssen entweder zuvor andere geeignete Therapieverfahren zur Anwendung gekommen sein oder aber
  • unter Abwegung der Vor- und Nachteile der jeweilgen Verfahren, stellt die Verordnung von Medizinalcannabis das Verfahren mit dem geringerem Risikoprofil und dem höheren Nutzen dar.
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WICHTIG ZU WISSEN:
Allein die positve Erfahrung, die Patient:Innen im Hinblick auf Ihre Beschwerden/Symptome durch den Konsum von selbst organisiertem Cannabis gemacht haben, legitimiert auf keinen Fall die ärztliche Verordnung von medizinischem Cannabis!

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3. Risiken durch die Einnahme von Cannabis
Wenn Sie Cannabis verordnet bekommen haben, können folgende Aspekte von Relevanz sein oder werden:

A. Führen von Krahftfahrzeugen zu Beginn der Therapie
Wenn Sie mit der Einnahme von medizinischem Cannabis begonnen haben, sollten Sie die ersten 7-14 Tage selbst kein KFZ steuern. In dieser sog. Aufdosierungsphase werde ich mit Ihnen gemeinsam die Dosis finden, die für Sie den besten Nutzen, bei geringstem Nebenwirkungen, entfaltet.
Besonders dann, wenn Sie noch nie Cannabis eingenommen haben, können zu Beginn die Nebenwirkungen der Therapie überwiegen, wodurch Ihre Fahrtüchtigkeit u.U. temporär nicht mehr sichergestellt ist.
Durch eine sog. Toleranzentwicklung verschwinden diese initialen Nebenwirkungen meist nach einigen Tagen und die erwünschten Wirkungen treten in den Vordergrund.

B. Berufliches Führen eines KFZ und von Maschinen
Wenn Sie als

  • Berufskraftfahrer
  • Maschinenführer oder im
  • Personenbeförderungsverkehr

tätig sind, dann werden Sie während einer ärztlich begleiteten Cannabistherapie dieser beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen können!

C. Waffenrechtliche Konsequenzen
Sie sind im Besitz eines Waffen- oder Jagdscheins. Sollte eine Behörde im Zusammenhang damit von Ihnen wissen wollen oder aus anderen Gründen heraus erfahren, dass Sie aus medizinischen Gründen Cannabis einnehmen, ist nicht auszuschliessen, dass Sie u.U., trotz gegebener medizinischer Notwendigkeit, den Waffen- und/oder Jagdschein einbüssen werden!

Cannabis-Recht1

Die rechtliche Grundlage

Aufgrund das Suchtpotenzials von medizinischem Cannabis unterliegt es dem Betäubungsmittelgesetz (BTMG). Genauer gesagt ist es der Inhaltsstoff THC, der dem BTMG unterstellt ist. Das BTMG regelt, unter welchen Voraussetzungen die ärztliche Verordnung von Cannabisblüten oder THC-haltigen Extrakten durch einen Cannabisarzt oder Cannabisärztin gestattet ist. So muss der Cannabisarzt oder die Cannabisärztin vor einer Verordnung prüfen, ob die bisherigen Therapien ohne Nutzen blieben oder aber die Nebenwirkungen der bisherigen Medikamente in keinem günstigen Verhältnis zu deren Wirkungen stehen.

Der Laie spricht häufig umgangssprachlich von Cannabisarzt oder Cannabisärztin. Genau genommem gibt es weder einen Cannabis-Arzt, noch eine Cannabis-Ärztin. Auch gibt es keinen Facharzt für Cannabis, genauso wenig wie es einen Rückenarzt oder eine Rückenärztin gibt. Rechtlich müssen Verodner:Innen approbierte Ärzt:Innen sein.

Was macht medizinischen Cannabis so besonders?

Cannabis ist eine seit Jahrhunderten bekannte Heilpflanze. In ihr sind hunderte von Inhaltsstoffen enthalten. Die vier wichtigsten Wirkstoffgruppen sind: THC, CBD, Terpene und Flavonoide. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Verordnung durch einen Cannabis-Arzt oder Cannabis-Ärztin auf dem THC und dem CBD. Diese beiden Wirkstoffgruppen werden auch allgemein als Cannabinoide bezeichnet.

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THC (Freiname Dronabinol)

Der wichtigste Vertreter aus der Gruppe der THC ist das Delta-9-TetraHydroCannabinol. Der dafür international gebräuchliche Freiname ist Dronabinol. Es entfaltet ein Vielzahl von Wirkungen im menschlichen Körper. THC ist auch hauptverantwortlich für die berauschende Wirkung, bei der es im Freizeitbereich geht, wenn ein „Joint“ geraucht wird. So entfaltet THC ab einer bestimmten und individuellen Konzentration einen Rauscheffekt. Im medizinischen Kontext geht es um diesen Teil der Wirkung aber nicht. Bei der Einstellung auf ein Cannabispräparat durch einen Cannabisarzt oder Cannabisärztin werden THC-Konzentration verabreicht, die unterhalb dieser sog. psychotropen Schwelle liegen.

Die medizinischen Wirkungen von THC

  • analgetisch (schmerzlindernd)
  • antiinflammatorisch (entzündungshemmend)
  • antiemetisch (gegen Übelkeit wirkend)
  • orektisch (auf das Impulsverhalten wirkend wie z.B. Verlangen, Antrieb, Emotionen)
  • muskelrelaxierend (muskelentspannend)
  • bronchodilatatorisch (weitstellende Wirkung auf die Bronchien)
  • Juckreiz stillend
  • antiepileptisch (gegen Krampfanfälle wirkend)
  • antidepressiv (abmildernd auf Symptome der Depression)
  • anxiolytisch (angstlösend)
  • Augeninnendruck senkend

CBD (Cannabidiol)

CBD ist das Cannabinoid, dass erst 1963 eindeutig identifiziert wurde. In der Natur schützt es die Cannabispflanze vor UV-Strahlung und hat eine abschreckende Wirkung auf Fraßfeinde, wie z.B. Insekten. Im Gegensatz zum THC fehlen dem Cannabidiol die berauschende und euphorisierende Wirkung. Somit unterliegt die Verordnung eines reinen CBD-Produktes nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Es ist lediglich verschreibungspflichtig.

Die medizinischen Wirkungen von CBD

  • antiinflammatorisch (entzündungshemmend)
  • analgetisch (schmerzlindernd)
  • antidystonisch (gegen unwillkürliche Muskelaktivität wirkend, die zu schmerzhaften Körperhaltungen führt)
  • antipsychotisch (positiv wirkend gegen Symptome aus dem schizophrenen Formenkreis)
  • antiepileptisch (gegen Krampfanfälle wirkend)
  • antidepressiv (abmildernd auf Symptome der Depression)
  • sedierend oder wach machend
  • anxiolytisch (angstlösend)
  • antimykotisch (gegen Pilze wirkend)
  • antibakteriell (gegen Bakterien wirkend)
  • antiproliferativ (wachstumshemmende Wirkung auf Krebszellen)
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Cannabis+Öl

Was sind Terpene?

Terpene sind ätherische Öle, die in vielen Pflanzen, so auch in der Cannabispflanze, vorkommen. Sie kommen in unterschiedlichen Konzentrationen in den verschiedenen Cannabispflanzen vor und sind für deren typischen Blütengeruch verantwortlich.

In der Natur dienen Terpene den Pflanzen als Lockmittel für Insekten, um so die Bestäubung und Vermehrung zu sichern. Terpene sind flüchtig, d.h., dass sie unter Einwirkung von Wärme verdampfen, wenn der individuelle Siedepunkt erreicht ist. Damit können sie beim Rauchen von Cannabis, durch verdampfen im Verdampfer oder durch Konsum in Form von festen Nahrungsmitteln oder Tee in den Körper gelangen und ihre Wirkung entfalten.

Die medizinischen Wirkungen von Terpenen

Welche Wirkungen die Terpene der Cannabispflanze im Körper entfalten, ist wissenschaftlich noch nicht abschliessend erforscht. Es wird aber vermutet, dass die Cannabis-Terpene die Wirkung vom THC modulieren.

Diese Annahme ergibt sich aus der Tatsache, dass unterschiedliche Cannabissorten, trotz gleichem THC-Gehaltes, unterschiedlich wirken. In diesem Zusammenhang wird vom Entourage-Effekt gesprochen. Mehr dazu weiter unten!

Terpene in der Aromatherapie

Terpene kommen schon lange in der Aromatherapie zum Einsatz. Die Aromatherapie gehört zur Pflanzenheilkunde und entstammt überwiegend empirischen Erkenntnissen. Sie wird vorsorglich zur Gesunderhaltung, aber auch beim Vorliegen diverser Erkrankungen unterstützend eingesetzt. Die den meisten Menschen bekannteste Anwendungsform sind die ästherischen Öle, wie z.B. Eukalyptus, die bei Erkältungserkrankungen zum Einsatz kommen, entweder direkt inhalativ oder indirekt durch Auftragen auf den Brustkorb.

Die wichtigsten Terpene in der Cannabispflanze

Myrcen

Myrcen ist das am weitesten verbreitete Terpen und kommt vor in Zitrusfrüchten, Blumen wie Geranien, Kräutern, Balsamico.

Folgend Wirkungen werden ihm zugeschrieben

  • beruhigend
  • angstlösend
  • schlaffördernd
  • antimykotisch (gegen Pilze gerichtet)
  • antibakterielle Wirkungen

Linalool

Es verbreitet eine blumige Note und kommt neben Cannabis auch in vielen anderen Pflanzen vor, wie z.B. in Zimt, Rosen, Koriander, Lavendel, Minze.

Seine Wirkung wird beschrieben als

  • entspannungsfördernd
  • stimmungsaufhellend
  • antidepressiv

Limonen

Es verleiht mit einer Zitrusnote Orangen, Wacholder und Pfefferminze den typischen Geruch. Ihm werden folgende mögliche Wirkungen zugeschrieben

  • stimmungsaufhellend
  • angstlösend
  • positive Wirkung bei der Krebstherapie
  • Verbesserung der Aufnahme anderer Terpene.

Beta-Caryophyllen

Es ist der Pfeffer unter den Terpenen mit einer pfeffrig-würzigen Note und ist nicht nur typisch für Cannabis, sondern auch für Nelken und Zimt.

Ihm werden folgende Wirkungen zugesprochen

  • Unterstützung in der Krebstherapie
  • Reduktion depressiver Zustände

Alpha-Pinen

Es ist verantwortlich für den Geruch nach Pinien oder Kiefern. Seine Wirkung werden beschrieben als

  • schmerzlindernd
  • positive Wirkung auf Gedächnisleistungen
  • antidepressiv wirkend
  • positive Wirkung bei der Krebstherapie
Dr. Hartmann Lüneburg Arzt mobiler Arzt

Flavonoide in der Hanfpflanze

Unter Flavonoide werden Farbstoffe verstanden, die in Pflanzen vorkommen und zum einen deren Farbe bestimmen, den Geruch ausmachen und sich beim Verzehr geschmacklich auswirken. Der Name leitet sich von lat. flavus = gelb ab, obwohl Pflanzen bekanntermassen auch in anderen Farben vorkommen. Mittlerweile sind mehr als 8000 Flavonoide bekannt. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und spielen in deren Stoffwechsel eine wichtige Rolle. Sie sind zwar für die Pflanze nicht lebenswichtig, übernehmen aber dennoch wichtige Funktionen, wie z.B.: Schutz vor UV-Strahlen und Fraßfeinde. Wir Menschen nehmen Flavonoide vor allem über Obst und Gemüse auf.

Flavonoiden werden gesundheitsfördernde und heilende Wirkung zugesprochen. Abschliessende Forschungsergebnisse stehen aber noch aus.

So sollen sie folgende wichtige Wirkungen entfalten

  • antioxidativ
  • durchblutungsfördernd
  • entzündungshemmend
  • gefäßschützend
  • krampflösend

Entourage-Effekt

Sowohl Terpenen, als auch Flavonoiden, wird bei der Verabreichung von Cannabis ein wirksteigernder bzw. wirkmodulierender Effekt zugesprochen. D.h., dass zwei verschiedene Cannabisblüten, die zwar den gleichen THC-Gehalt, aber unterschiedliche Terpen- und Flavonoid-Konzentrationen aufweisen, unterschiedliche Wirkungen im Menschen entfalten können. Dafür ist der Begriff Entourage-Effekt geprägt worden.

Wo in der Pflanze sitzen die Wirkstoffe?

Das Ausgangsmaterial ist die Cannabispflanze selbst. Die Wirkstoffe finden sich in den Blüten der Pflanze.

Es gibt weibliche und männliche Cannabispflanzen. Zur medizinischen Anwendung kommen nur die Blüten der weiblichen Pflanze, da diese im Vergleich zu den männlichen Pflanzen die höchsten Wirkstoffkonzentrationen aufweisen.

Cannabis+in+der+Pflanze
Aktivierung+des+Cannabis

Die Aktivierung der Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe der Blüten können unterschiedlich aufbereitet werden, so dass dadurch diverse Wege zur Aufnahme in den Körper zur Verfügung stehen.

Diese Aufbereitung ist notwendig, weil das THC und CBD in der Blüte in inaktiver Form, als sog. THC-Säuren oder CBD-Säuren, vorliegen. Die Aktivierung erfolgt z.B. durch Erhitzung. Dadurch wird Co2 abgespalten und es entsteht die aktive phenolische Form des THC und des CBD.

Wie können die Wirkstoffe in den Körper gelangen?

  • Rauchen
  • Verdampfen

Die gängisten Eintrittspforten für die Inhaltsstoffe der Cannabisblüte in den Körper sind Zweifels ohne das Inhalieren und die Aufnahme über den Verdauungstrakt (oral = über den Mund).

  • Aufnahme über den Verdauungstrakt
  • über den Enddarm (rektal) als Zäpfchen
  • über die Haut (topisch)

Das Rauchen

Beim Rauchen entstehen in der Glut der Zigarette ca. 500°C. Bei diesen Temperaturen wird das im Tabak enthaltene THC und CBD aktiviert und gelangt so über die Atemwege schnell in die Blutbahn. Bei diesen Temperaturen entstehen aber auch Schadstoffe, die bekanntermassen mit einem erhöhten Krankheitssrisiko einhergehen.Der Vorteil bei dieser Art der Verabreichung ist, dass der Verdauungstrakt umgangen wird. Durch die Inhalation gelangen ca. 15-30% des in der Blüte enthaltenen THCs und CBDs in die Blutbahn. Aber auch die flüchtigen Terpene können über diesen Weg am besten in den Körper und damit zur Wirkung gelangen.

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Das Verdampfen

In speziellen Verdampfern, den sog. Vaporisatoren, wird die feingeschnittene Blüte auf ca. 190°C erhitzt. Auch diese Temperatur reicht aus, um das THC und CBD zu aktivieren und es verdampfen zu lassen.

Der grosse Vorteil bei dieser Einnahmeform ist, dass die Schadstoffbildung – und freisetzung weitgehend wegfällt. Auch bei diesem Inhalationsverfahren gelangen die Wirkstoffe in Sekunden in die Blutbahn. Dabei gelangen ca. 15-30% des in der Blüte enthaltenen THCs und CBD in die Blutbahn. Ebenso werden die flüchtigen Terpene und Flavonoide über diesen Weg am besten vom Körper aufgenommen und entfalten damit schnell ihre Wirkung.

Verdampfen

Aufnahme über den Verdauungstrakt

THC oder CBD, dass oral, also über den Mund aufgenommen wird, z.B. in Form von Extrakten, Tropfen, im Tee oder in Keksform, muss nach der Resorption (Aufnahme) im Dünndarm, zuerst einmal die Leber passieren. Die Leber baut vor allem das aktive THC sehr schnell ab. Nun mag man/frau denken, dass das der Wirkung im Ganzen Abbruch tut. Dem ist aber nicht so. Denn das beim Abbau entstehende Abbauprodukt ist das 11-Hydroy-THC (11-Hydroxy-Tetrahydrocannabinol), welches genauso wirksam ist wie das ursprüngliche aktive THC. Die Wirkung bei dieser Art der Verabreichung tritt erst ca. nach 60-90 Minuten ein.

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Was ist besser: THC und CBD zu inhalieren oder oral aufzunehmen?

Es gibt kein Besser oder Schlechter. Der Aufnahmeweg hängt von individuellen Faktoren ab, also von den Umständen, die sich aus dem Krankheitsbild des Patienten/der Patientin ergeben. Es gibt aber einige grundsätzliche Überlegungen dazu. Die orale Aufnahme braucht länger bis sie zu einer Wirkung führt, ca. 60-90 Minuten. Die Wirkdauer ist dafür umso länger und liegt bei ca. 4-8 Stunden. Die inhalative Aufnahme dagegen wirkt nach Sekunden, erreicht nach ca. 10-20 Minuten ihr Maximum und klingt nach ca. 1-2 Stunden wieder ab. Diese Effekte lassen sich bei der Therapie nutzen: Zur Behandlung z.B. von chronischen Schmerzen bietet sich die orale Verabreichung an, um einen längeren und möglichst gleichbleibenden Wirkspiegel zu erreichen. Die inhalative Aufnahme kann dann hinzugenommen werden, um situativ Schmerzspitzen abzufangen.

Die Aufnahme als Zäpfchen

Es gibt Zubereitungsformen, bei denen die Wirkstoffe im Hartfett eines Zäpfchens eingebunden sind oder aber als Klistier flüssig in den Enddarm eingebracht werden können.

Aufnahme über die Haut

In der Apotheke können auch Rezepturen verwirklicht werden, die eine Aufnahme über die Haut ermöglichen.

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