Haarausfall – PRP Behandlungen nach Haartransplantation

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Kurzinfo: Behandlung von Haarausfall mit dem LaseMD, Eigenblut und Mesotherapie, Nachbehandlung nach Haartransplantation

Für die Behandlung des Haarausfalls oder die Nachbehandlung nach einer erfolgten Haartransplantation steht eine Eigenblutbehandlung in Form des PlättchenReichen Plasma (PRP), die Laserbehandlung mit dem LaseMD und die Mesotherapie zur Verfügung. Alle drei Verfahren regen das Haarwachstum ohne Umwege direkt dort an, wo der Haarausfall stattfindet.

Anwendung u.a. bei: Hormonell bedingtem diffusem Haarausfall (Alopecia androgenetica)
Kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata), Nachbehandlung nach Haartransplantation
Vorgespräch: 30 Min.
Behandlungsdauer: 20-30 Min.
Betäubung: bedarfsweise Betäubungscreme
Nachkontrolle: bei Bedarf
Schonung: 1 Tag
Behandlungszyklus: ca. 10 Einzelbehandlungen
Erfolgsaussichten: Die ursprüngliche Haarfülle wird sehr wahrscheinlich therapeutisch nicht wieder herstellbar sein!
Wirkdauer: individuell
Kosten pro Behandlung: ab 250€*
*Die Abrechnung erfolgt gemäß den Vorgaben der GOÄ (GebührenOrdnung für Ärzte).

Sinnvoller Einsatz des LaseMD, von Eigenblut und Mesotherapie bei Haarausfall:

Haarausfall | Ästhetische Medizin in Lüneburg
Haarausfall | Ästhetische Medizin in Lüneburg
Haarausfall | Ästhetische Medizin in Lüneburg
Haarausfall | Ästhetische Medizin in Lüneburg
  • Alopezia areata
  • Androgenetischer Haarausfall
  • anderen Formen des Haarausfalls
  • Nachbehandlung nach Haartransplantation
Laserbehandlung mit dem LaseMD bei Haarausfall

Was ist der LaseMD?

  • Details zum LaseMD sind hier nachzulesen.

Wie läuft die Behandlung mit dem LaseMD ab?

  • Die Behandlung wird kombinierrt mit der PRP- und Mesotherapie.
  • Details dazu sind auf dieser Seite folgend nachzulesen.
Eigenbluttherapie bei Haarausfall

Was ist die PRP-Therapie?

  • Es ist ein Behandlungsverfahrem, bei dem patienteneigenes Blut als Heilmittel eingesetzt wird.
  • PRP ist die Abkürzung für Platelet Rich Plasma bzw. PlättchenReiches Plasma. Mit Plättchen sind die Blutplättchen (Thrombozyten) gemeint.

Wie wird das PRP gewonnen?

Wie bei einer normalen Blutabnahme werden ca. 15ml Blut aus einer Vene entnommen und in einem Spezialröhrchen aufgefangen. Das Blut wird geschleudert (zentrifugiert). Dieses bewirkt eine Trennung der diversen Blutbestandteile in zwei Fraktionen:

  • Plasma: Es ist gelblich trüb gefärbt und enthält neben gelösten Stoffen, wie Mineralien u.ä., vor allem aber die 2-3 fach erhöhte Blutplättchenkonzentration sowie Wachstumsfaktoren
  • Blutkuchen: Er enthält die roten und weissen Blutzellen. Dieser Anteil wird für die Therapie nicht benötigt.
Wie wird das PRP gewonnen? | Haarausfall
Wie wird das PRP gewonnen? | Haarausfall
Wie wird das PRP gewonnen? | Haarausfall

Wie läuft eine Haarbehandlung mit PRP ab?

  • Die Verabreichung des PRP erfolgt unmittelbar nach dessen Gewinnung.
  • Desinfektion der Kopfhaut
  • Mittels einer speziellen Injektionspistole (s. Foto) wird das PRP ca. 2-4mm tief in die zu behandelnden Stellen der Kopfhaut gespritzt.
  • Die Injektionsabstände liegen bei ca. 5-10 mm.
  • Bedarfsweise kann die Kopfhaut zuvor auch mit einer Betäubungscreme vorbehandelt werden.
  • Die gesamte Behandlung dauert ca. 30 Minuten.
Wie läuft eine Haarbehandlung mit PRP ab? | Haarausfall
Wie läuft eine Haarbehandlung mit PRP ab? | Haarausfall

Wie häufig wird die Behandlung wiederholt?

  • Ein Therapiezyklus nur mit PRP umfasst drei Behandlungssitzungen im Abstand von 4-6 Wochen.
  • Nach einer Behandlungspause von einem Jahr kann eine Auffrischbehandlung erfolgen.

Kombination von PRP und Mesotherapie

  • Die PRP-Therapie lässt sich sehr gut und sinnvoll mit der Mesotherapie kombinieren
  • Die PRP-Therapie bewirkt über die Wachstumsfaktoren der Thrombozyten eine Anregung des Haarwachstums
  • Die Mesotherapie stellt den Haarwurzeln die für das Wachstum notwendigen Vitalstoffe zur Verfügung.
  • Aufgrund der Kombination beider Verfahren ergibt sich eine Wirkverstärkung.
  • Vertiefende Details zur PRP-Therapie sind hier nachzulesen: zur PRPTherapie.
  • Weiterführende Informationen zur Mesotherapie stehen hier: zur Mesotherapie.

Es existieren verschiedene Behandlungsschemata:

Behandungsschema I

  • Die Behandlung beginnt mit PRP. Nach zwei und vier Wochen erfolgt die Mesotherapie. In der sechsten Woche erfolgt wieder die PRP-Behandlung. Dieser Zyklus wird einemmal wiederholt.
  • Als Erhaltungstherapie erfolgt die wechselnde Behandlung alle sechs Monate: PRP zum Beginn des 1. + 3. Quartals, Mesotherapapie zum Beginn des 2. + 4. Quartals.

Behandungsschema I | Haarausfall

Behandungsschema II

  • Die Behandlung beginnt mit PRP, Wiederholung in der 5. Woche.
  • Ab der 6. Woche bis zu 16. Woche erfolgt die vierzehntägigen Abständen die Mesotherapie.
  • Zur Erhaltung des Erfolges bietet sich die wechselnde Behandlung alle sechs Monate an: PRP zum Beginn des 1. + 3. Quartals, Mesotherapapie zum Beginn des 2. + 4. Quartals.

Behandlungsschema II  | Haarausfall

Was kostet eine Behandlung?

  • Die Behandlungskosten für eine PRP-Therapiesitzung beginnen ab 250,00€.
  • Die Behandlungskosten für eine kombinierte Therapiesitzung beginnen ab 350,00€.
  • Die Abrechnung erfolgt gemäß den Vorgaben der GebührenOrdnung für Ärzte (GOÄ)

Nebenwirkungen einer Behandlung

Als einzige ernstzunehmende, aber seltene Nebenwirkung ist die Entzündung an den Einstichstellen zu nennen.

Was muss vor/nach Therapie bedacht werden?

  • Blutverdünnende Medikamente müssen u.U. rechtzeitig abgesetzt werden.
  • Vor der Behandlung sollten die Haare gewaschen werden. Nach der Behandlung die Haare für 24 Stunden nicht waschen.
  • Für 24 Stunden nach der Behandlung sollten die Haare nicht gefärbt und auch keine Dauerwelle gelegt werden.
  • Enge Kopfbedeckung für 48 Stunden meiden
  • Keine Sonnenbäder, Vollbäder, Sauna oder Solariumsbesuche für 48 Stunden nach der Therapie
 

Wie wirkt PRP?

  • Einen wesentlichen Anteil an Heilungs- und Regenerationsprozessen haben Wachstumsfaktoren, die von Thrombozyten freigesetzt werden.
  • Durch das Zentrifugation werden die Blutplättchen im gewonnenem Plasma angereichert.
  • Die Wachstumsfaktoren greifen in die verschiedenen Phasen der Heilungsabläufe ein.
  • Durch die Verabreichung des PRP wird die körpereigene Heilung des Gewebes unterstützt und schmerzhafte Entzündungsvorgänge zum Abklingen gebracht.
  • Im günstigsten Fall mündet der Reparationsprozess in die Heilung mit vollständiger Wiederherstellung der Gewebefunktion ein. Wenn dieses nicht möglich ist, kommt es zumindest zu einer minderwertigeren Heilung, mit z.B. Narbengewebe.

Die wichtigsten Wachstumsfaktoren

Zu den wichtisgsten Wachstumsfaktoren gehören

  1. Thrombozyten entstammender Wachstumsfaktor (Platelet Derived Growth Factor = PDGF)
  2. Transformierender Wachstumsfaktor (Transforming growth factor = TGF)
  3. Fibroblasten-Wachstumsfaktor (Fibroblast Growth Factor = FGF)
  4. Vaskulär endothelialer Wachstumsfaktor (Vascular Endothelial Growth Factor = VEGF)
  5. Auf die Oberhaut wirkende Wachstumsfaktor (Epidermis growth factor = EGF)
  6. Hepatozyten Wachstumsfaktor (Hepatocyte growth factor = HGF)

1. Thrombozyten entstammender Wachstumsfaktor (Platelet Derived Growth Factor = PDGF)

  • PDGF  lockt Fibroblasten an. Diese bilden u.a. neues Kollagen und Hyaluron, wodurch die Spannkraft der Haut verbessert wird.
  • Desweiteren stimuliert PDGF die Vermehrung von
    • Fibroblasten
    • glatten Muskelzellen
    • Endothelialzellen (Zellen die die Gefäßinnenhaut auskleiden)
    • Anlockung von Makrophagen (Zellen die bei Heilungsprozessen wie Fresszellen fungieren und Wunden reinigen).

2. Transformierender Wachstumsfaktor (Transforming growth factor = TGF)

  • setzt die Gefässneubildung in Gang
  • Anlocken von
    • Fibroblasten
    • Keratinozyten (Zellen die die Hornschicht in der Oberhaut bilden.)
    • Makrophagen

3. Fibroblasten-Wachstumsfaktor (Fibroblast Growth Factor = FGF)

  • Er reguliert die Gewebsorganisation und damit die Regeneration des Gewebes

4. Vaskulär endothelialer Wachstumsfaktor (Vascular Endothelial Growth Factor = VEGF)

  • wirkt auf die Gefässneubildung ein
  • Anlocken von Endothelialzellen (Zellen die die Gefäßinnenhaut auskleiden.)

5. Auf die Oberhaut wirkende Wachstumsfaktor (Epidermis growth factor = EGF)

  • wirkt auf die Gefässneubildung ein
  • Anregung zur Vermehrung der
    • Fibroblasten
    • Keratinozyten (Zellen die die Hornschicht in der Oberhaut bilden.)
    • Endothelialzellen (Zellen die die Gefäßinnenhaut auskleiden.)

6. Hepatozyten Wachstumsfaktor (Hepatocyte growth factor = HGF)

  • Er ist beteiligt an der Regulation des regulären Zelltods (Apoptose) und bei der Regeneration und Wundheilung.
Mesotherapie bei Haarausfall

Was ist die Mesotherapie?

  • Bei der Mesotherapie gegen Haarausfall wird eine Kombination von Wirkstoffen verabreicht, die eine Stimulation und Regeneration der Haarwurzeln bewirken soll.
  • Soweit die Haarwurzeln noch leben, kann dadurch ein erneutes und in vielen Fällen nachhaltiges Haarwachstum in Gang gebracht werden.

Wie wirkt die Mesotherapie?

  • Bei der Mesotherapie ist der Angriffsort die Haut.
  • Mittels feiner, kurzer Nadeln wird ein Wirkstoffcocktail direkt in die Hautschicht eingebracht (ca. 2-4mm), in der die Haarwurzeln sitzen.
  • Dabei handelt es sich um Vitamine, Mineralien und andere wachstumsfördernde, meist pflanzliche Inhaltsstoffe.
  • Das hat mehrere Vorteile:
    • Die Wirkstoffe gelangen direkt zum Wirkort
    • Durch Umgehung der Darm- und Leberpassage kommt es zu keinem Wirkverlust und daher kann die
    • Konzentration der verabreichten Wirkstoffe sehr gering gehalten werden.
    • Nebenwirkungen durch mögliche Überdosierungen fallen so gut wie weg.

Wie läuft eine Haarbehandlung mit der Mesotherapie ab?

  • Desinfektion der Kopfhaut
  • Mit einer speziellen Injektionspistole (s. Foto) wird der Wirkstoffcocktail ca. 2-4mm tief in die zu behandelnden Stellen der Kopfhaut eingebracht.
  • Die Injektionsabstände liegen bei ca. 5-10 mm.
  • Die Kopfhaut kann zuvor bedarfsweise auch mit einer Betäubungscreme vorbehandelt werden.
  • Die gesamte Behandlung dauert ca. 20 Minuten

Wie läuft eine Haarbehandlung mit der Mesotherapie ab? | Haarausfall

Wie häufig wird die Behandlung wiederholt?

  • Ein Therapiezyklus nur mit der Mesotherapie umfasst sechs Behandlungssitzungen im Abstand von einer Woche.
  • In den darauffolgenden sechs Wochen erfolgen drei weitere Behandlungen alle zwei Wochen.
  • Zum Erhalt der Wirkung können Wiederholungsbehandlungen alle vier Wochen sinnvoll sein.

Kombination von Mesotherapie und PRP

  • Die Mesotherapie lässt sich sehr gut und sinnvoll mit der PRP-Therapie kombinieren.
  • Durch die PRP-Therapie wird über die Wachstumsfaktoren der Blutplättchen das Haarwachstum angeregt.
  • Durch die Mesotherapie werden den Haarwurzeln die für das Wachstum notwendigen Vitalstoffe zu Verfügung gestellt.
  • Die Kombination beider Verfahren kann so zu einer Wirkverstärkung führen.

Es existieren verschiedene Behandlungsschemata:

Behandungsschema I

  • Die Behandlung beginnt mit PRP. Nach zwei und vier Wochen erfolgt die Mesotherapie. In der sechsten Woche erfolgt wieder die PRP-Behandlung. Dieser Zyklus wird einemmal wiederholt.
  • Als Erhaltungstherapie erfolgt die wechselnde Behandlung alle sechs Monate: PRP zum Beginn des 1. + 3. Quartals, Mesotherapapie zum Beginn des 2. + 4. Quartals.

Behandungsschema I | Haarausfall

Behandungsschema II

  • Die Behandlung beginnt mit PRP, Wiederholung in der 5. Woche.
  • Ab der 6. Woche bis zu 16. Woche erfolgt die vierzehntägigen Abständen die Mesotherapie.
  • Zur Erhaltung des Erfolges bietet sich die wechselnde Behandlung alle sechs Monate an: PRP zum Beginn des 1. + 3. Quartals, Mesotherapapie zum Beginn des 2. + 4. Quartals.

Behandlungsschema II | Haarausfall

Was kostet eine Behandlung?

  • Die Behandlungskosten für eine einzelne Mesotherapiesitzung beginnen ab 100,00€
  • Die Behandlungskosten für eine kombinierte Therapiesitzung beginnen ab 350,00€.
  • Die Abrechnung erfolgt gemäß den Vorgaben der GebührenOrdnung für Ärzte (GOÄ)

Nebenwirkungen einer Behandlung

  • Als seltene Nebenwirkung ist die Entzündung an den Einstichstellen zu nennen.
  • Grundsätzlich ist an eine allergische Reaktion auf die Inhaltsstoffe des Wirkcocktails zu denken.

Was muss vor/nach Therapie bedacht werden?

  • Blutverdünnende Medikamente müssen u.U. rechtzeitig abgesetzt werden.
  • Vor der Behandlung sollten die Haare gewaschen werden. Nach der Behandlung die Haare für 24 Stunden nicht waschen
  • Für 24 Stunden nach der Behandlung sollten die Haare nicht gefärbt und auch keine Dauerwelle gelegt werden.
  • Für 24 Stunden danach keine Vollbäder oder Sauna.
  • Keine enge Kopfbedeckung tragen, die mit der behandelten Region in Kontakt kommt.
  • Für 48 Stunden keine Sonnenbäder oder Solariumsbesuche.
Behandlungsschema I für Eigenblut- und Mesotherapie
  • Die Behandlung beginnt mit PRP. Nach zwei und vier Wochen erfolgt die Mesotherapie. In der sechsten Woche erfolgt wieder die PRP-Behandlung. Dieser Zyklus wird einmal wiederholt.
  • Als Erhaltungstherapie erfolgt die wechselnde Behandlung alle sechs Monate: PRP zum Beginn des 1. + 3. Quartals, Mesotherapapie zum Beginn des 2. + 4. Quartals.

Behandlungsschema I für Eigenblut- und Mesotherapie | Haarausfall

Behandlungsschema II für Eigenblut- und Mesotherapie
  • Die Behandlung beginnt mit PRP, Wiederholung in der 5. Woche.
  • Ab der 6. Woche bis zu 16. Woche erfolgt die vierzehntägigen Abständen die Mesotherapie.
  • Zur Erhaltung des Erfolges bietet sich die wechselnde Behandlung alle sechs Monate an: PRP zum Beginn des 1. + 3. Quartals, Mesotherapapie zum Beginn des 2. + 4. Quartals.

Behandlungsschema II | Haarausfall

Behandlungsschema III zur Nachbehandlung nach erfolgter Haartransplantation mit PRP
  • Die Behandlung umfasst 4 PRP-Behandlungen im Abstand von 4 Wochen.
  • Zur Erhaltung des Erfolges bietet sich eine Wiederholungssbehandlung nach 6 und 12 Monaten an.

Ursachen für Haarausfall

Als Haarausfall wird der Verlust von Haaren beschrieben, der über den täglichen und normalen Verlust von 100 Einzelhaaren hinausgeht und zu einem lichter werdenden Haarkleid führt. Im Endstadium kann es zur Glatzenbildung kommen.

Die Ursachen für den Haarausfall können sehr vielschichtig sein. Im Rahmen dieser Darstellung werden im folgenden die nachstehenden Ursachen näher beschrieben, wie:

  • Haarausfall als Ausdruck einer natürlicher Regeneration des Haares
  • Hormonell bedingter diffuser Haarausfall (Alopecia Androgenetica)
  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
  • Haarausfall aufgrund eines Mangels an Vitalstoffen
  • Chronische Gewebeübersäuerung (Latente Azidose)
  • Haarausfall durch Medikamente (Alopecia medicamentosa)
  • Haarausfall aufgrund einer Schwermetallbelastung
  • Stress als Ursache für Haarausfall
Haarausfall als Ausdruck einer natürlicher Regeneration des Haares

Als normaler Haarverlust wird der tägliche Ausfall von bis zu 100 Haaren verstanden. Um dieses besser verstehen zu können, siehe auch „Haaraufbau – und -Wachstum“ weiter unten.

Warum werden Haare im Laufe des Lebens grau?

Mit zunehmendem Alter wird im Haar das sog. Wasserstoffperoxid vermehrt gebildet, das auch als Bleichmittel für die Haare benutzt wird. Wasserstoffperoxid wird ständig überall im Körper gebildet; der alternde Körper kann die Substanz jedoch nicht mehr schnell genug abbauen. Das liegt daran, dass das Enzym Katalase, welches Wasserstoffperoxid neutralisiert, weniger in den Zellen vorkommt. Wasserstoffperoxid greift daher vermehrt das Enzym Tyrosinase an und unterbindet die Wirkung des Enzyms. Unter Einwirkung des Enzyms Tyrosinase kommt es in den Melanozyten (melaninbildende Zellen) zur Bildung des Pigments Melanin. Normalerweise wird das von den Melanozyten gebildete Melanin in den Haarschaft eingelagert. Ist kein oder zu wenig Melanin vorhanden, so bauen die Melanozyten stattdessen Luftbläschen in die Hornschichten des Haars ein, was vom Auge als grau oder weiß wahrgenommen wird.

Hormonell bedingter diffuser Haarausfall (Alopecia Androgenetica)

Hormonell bedingter diffuser Haarausfall (Alopecia Androgenetica)

Hormonell bedingter diffuser Haarausfall (Alopecia Androgenetica) | Haarausfall
Hormonell bedingter diffuser Haarausfall (Alopecia Androgenetica) | Haarausfall

Die androgenetische Alopezie (AGA) ist die häufigste Form des Haarausfalls und ist gekennzeichnet durch einen chronisch fortschreitenden Verlust der Haardichte. Letztlich kann es im Verlaufe der Jahre zu einem kompletten Untergang und Funktionsverlust des haarbildenden Haarfollikels kommen. Mit Ausfall des zuletzt gebildeten Haares eines Haarfollikels ist dessen Aktivität schließlich endgültig beendet. Androgeneitsch wird dieser Typus von Haarausfall deswegen bezeichnet, weil Androgene die entscheidende Rolle bei der Entstehung spielen. Als androgen werden verschiedene Hormone bezeichnet, die für die Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich sind. Die AGA ist

  • erblich
  • hormonell bedingt
  • weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen und
  • nimmt mit dem Lebensalter zu
  • Männer sind häufiger betroffen, meist schon beginnend in den 20er Lebensjahren
  • Frauen leiden häufiger nach den Wechseljahren daran.

Was passiert bei der AGA?

Bei der androgenetischen Alopezie kommt es zu einer Verkürzung der Wachstumsphase des Haares (siehe auch „Aufbau des Haares“ der sog. Anagen-Phase und damit in der Folge zu einer Abnahme der Dicke des Haarschaftes. Dieser Prozeß ist zurückzuführen auf eine Schrumpfung der Haarfollikel, die als Miniaturisierung bezeichnet wird. Damit einhergehend wird die Stoffwechselaktivität des Haarfollikels heruntergefahren. Für die Haarneubildung bedeutet das

  • im Laufe der Zeit wird das dicke Terminalhaar des Kopfes immer dünner
  • Es verändert sich zum Flaumhaar (Vellushaar).
  • Es kommt zum Untergang des Haarfollikels und Einstellung des Haarwachstums
  • Haarverlust

Was bewirken Androgene am Haar?

Mit dem Einsetzen der Pubertät beginnt die Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testossteron im Hoden. Die typischen männlichen Geschlechtsmerkmale bilden sich durch dessen Einwirken aus. Auch stimuliert das männliche Geschlechtshormon in den Haarfollikeln die Talgdrüsen und regt diese zur Talgbildung an. Das Testossteron wird im Körper umgewandelt zu einem zweiten Androgen, welches die Wirkstärke nochmals übertrifft. Es ist das sog. Dihydrotestosteron (DHT). Die Umwandlung selbst wird durch ein Enzym ermöglicht, das als 5αReduktase bezeichnet wird. DHT ist der Hauptakteur bei der sich nun entwickelnden androgenetischen Alopezie (AGA). Damit das DHT seine Wirkung entfalten kann, bindet es spezifisch an sog. Rezeptoren. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit einem Schlüssel, der nur in ein bestimmtes Schlüsselloch passt. Daher spricht der Mediziner auch vom Schlüssel-Schlossprinzip, um damit die Spezifität zu beschreiben. Die Aktivität der 5α-Reduktase ist vor allem am Grunde des Haarfollikels aktiv, an der sog. Papille. Es ist der Ort, wo die Haarbildung ihren Anfang nimmt und die Steuerungszellen für das Haarwachstum liegen. Und genau hier soll das DHT seine Wirkung entfalten

Worin liegt die Erblichkeit der AGA begründet?

A. Die Menge der DHT-Rezeptoren ist genetisch festgelegt Die Haarfollikel entwickeln im Laufe des Lebens eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem DHT. Die gesteigerte Empfindlichkeit hängt mit der Menge der oben beschriebenen gebildeten Rezeptoren zusammen.

B. 5α-Reduktase-Aktivität ist genetisch festgelegt Es besteht eine erhöhte Aktivität des Enzyms. Woraus eine verstärkte Umwandlung des Testostteron zum Dihydrotestosteron (DHT) erklärbar wird. Typisch für die androgenetische Alopezie ist, dass sie familiär gehäuft in der Verwandtschaft betroffener Männern und Frauen auftritt. Bei der männlichen Form wird von einer Erblichkeit von über 80% angenommen. Für die weibliche Form liegen dagegen wenig Daten vor. Der Beginn und das Ausmaß des Haarausfalls sind sehr individuell. Am häufigsten schreitet der Haarverlust kontinuierlich fort.

Die genetische Komponente bei Frauen

Bei Frauen kommt erblich bedingter Haarausfall weniger häufig vor. Im Alter von 30 Jahren bilden etwa 12% der Frauen androgenetischen Haarausfall auf, im Alter von 70 Jahren dann bereits 30-40% der Frauen. Gelegentlich steckt eine Erkrankung mit gestörter Östrogen-Produktion bzw. erhöhter Testostteron-Produktion dahinter wie etwa das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom). Bei den meisten betroffenen Frauen ist der Testostteronspiegel aber normal. Hier wird die Ursache vielmehr in einer verminderten Aktivität des Enzyms Aromatase in Kombination mit einer genetisch bedingten Empfindlichkeit einiger Haarwurzeln gegenüber Androgenen vermutet. Das Enzym Aromatase wandelt an den weiblichen Haarfollikeln die männlichen Sexualhormone (Androgene) in weibliche Sexualhormone (Östrogene) um. Bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall ist diese Enzymaktivität reduziert. Die Folge: An den empfindlichen Haarfollikeln steigt die Konzentration der Androgene. Gleichzeitig werden vor Ort weniger Östrogene gebildet, denen eine fördernde Wirkung auf das Haarwachstum zugesprochen wird.

Wie entwickelt sich die AGA beim Mann?

Nach einer genetisch festgelegten Zeitspanne werden die Haarfollikel empfindlich gegenüber DHT, mit Ausnahme der am Hinterkopf lokalisierten Follikel, die aus unbekanntem Grund lebenslang resistent gegenüber hormonellen Einflüssen bleiben.

Geheimratsecken: Typischerweise beginnt der Haarausfall mit dem Zurücktreten der Stirn-Haar-Grenze an den Schläfen, die dann als „Geheimratsecken“ bezeichnet werden.

Tonsur: Im weiteren Verlauf kommt es zu einer zunehmenden Haarlichtung in der Scheitelregion auf dem Hinterkopf.

Allgemeine Ausdünnung: Es kann auch zu einer allgemeinen Ausdünnung der Haare auf dem Oberkopf kommen, eine Ausprägung, die ansonsten eher typisch bei Frauen ist.

Wie entwickelt sich die AGA bei der Frau?

Es können verschiedene Verlaufstypen im Hinblick auf den Zeitpunkt des Beginns unterschieden werden:

  • seltener ist der Frühtyp mit Beginn in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter
  • häufiger ist der Spättyp mit Beginn während und nach den Wechseljahren.

Allgemeine Ausdünnung: Am häufigsten kommt es zu einem über die gesamte Kopfhaut verteiltem Ausdünnen der Haare

Ausdünnung der Scheitelregion: Es kann zu einer breitflächigen Ausdünnung in der vorderen Scheitelregion, kommen, die zum Hinterhaupt spitz zuläuft, so dass sich ein sog. Tannenbaumuster bildet.

Geheimratsecken: Auch eine Ausbildung von Geheimratsecken wie bei der männlichen AGA kommt vor.

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)

Dem kreisrunden Haarausfall liegt ein krankhaftes Geschehen zugrunde. Die genauen Ursachen für den kreisrunden Haarausfall sind bis heute nicht geklärt. Es ist aber die häufigste entzündliche Haarausfall-Erkrankung, die einen schubweisen Verlauf nimmt. Nach heutigem Kenntnisstand wird von einer Autoimmunreaktion ausgegangen. Dh., dass das Immunsystem fehlgeleitet ist und infolge dessen Abwehrzellen die Haarfollikel angreifen und eine lokale Entzündungsreaktionen auslösen. Daraufhin kommt es zu einer Störung des Haarwachstums und letztlich zum kreisrunden Haarausfall. Für diese Vermutung, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt spricht, dass betroffene Menschen in manchen Fällen parallel auch unter Autoimmunerkrankungen, wie z.B. der Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis, Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) leiden.

Symptome/Auslöser des kreisrunden Haarausfalls

  • Typisch sind runde, kahle Stellen, die nicht jucken, sich ohne Schuppung oder Entzündungszeichen meist auf der Kopfhaut auftreten.
  • Aber auch der Bart, die Augenbrauen sowie andere Körperregionen können betroffen sein.
  • In seltenen Extremfällen kann es auch zum kompletten Haarverlust am Körper führen.
  • In einigen Fällen entwickelt sich Kreisrunder Haarausfall bei Stress, Prüfungen, nach Unfällen oder Trauerfällen.
  • Weitgehende Übereinstimmung besteht darin, dass die Alopezia areata nicht die Folge eines Mangels an Vitalstoffen (Vitamine und Mineralien) oder durch Umweltgifte ausgelöst ist.
  • Die Erkrankung ist nicht geschlechtsspezifisch, was bedeutet, dass sie sowohl bei Frauen und Männern gleichermaßen auftreten kann.
  • Auch lässt sich keine Altersabhängigkeit feststellen. In vielen Fällen leiden bereits bei Kindern daran, in anderen Fällen tritt die Erkrankung auch erst bei Erwachsenen auf.
Haarausfall aufgrund eines Mangels an Vitalstoffen
  • Wie jedes Körpergewebe benötigt auch das Haar spezifische Mikronährstoffe, die für ein gesundes Haarwachstum unabdingbar sind.
  • Vor allem in der Wachstumsphase (Anagenphase) des Haares, besteht eine hohe Stoffwechselaktivität im Haarfollikel. In dieser Phase reagiert der Haarfollikel äußerst empfindlich auf ein mangelhaftes Nährstoffangebot, die für die Keratinsynthese notwendig sind. Keratin ist ein Eiweiß und bildet den Hauptbestandteil des Haares.
  • Ein unzureichender Versorgungsstatus ist gerade bei Frauen häufig die Ursache für eine Ausdünnung der Haardichte, das sog. diffuse Effluvium (Haarausfall). Die wichtigsten und für das Haarwachstum essentiellen Vitalstoffe werden im Folgenden dargestellt:
    • I. Mineralstoffe/Spurenelemente
    • II. Aminosäuren
    • III. Vitamine
    • IV. Antioxidative Verbindungen

I. Mineralstoffe/Spurenelemente

Calcium: Trockene Haut, brüchige Haare, brüchige Fingernägel und Haarausfall können die Folge eines erniedrigten Kalziumspiegels sein.

Magnesium: Ein Magnesiummangel kann die Durchblutung im Bereich der Haarwurzel beeinträchtigen und somit zu vermindertem Haarwachstum und Haarausfall führen.

Zink: Das Spurenelement Zink ist an der Bildung des Eiweißstoffs Keratin, dem Hauptbestandteil von Haaren, Haut und Nägeln, sowie von Kollagen beteiligt. Zink fördert das Haarwachstum, schützt die Haarwurzel vor Entzündungen und sorgt für eine gesunde Kopfhaut. Vor allem bei kreisrundem Haarausfall ist eine Anregung des Haarwachstums durch eine orale Zinkgabe zu beobachten.

Kupfer : Durch Kupfer werden Stoffwechselprozesse im Organismus, insbesondere in den Haarzellen, reguliert. Ein Kupfermangel äußert sich in Haarstrukturstörungen (dünnes, brüchiges Haar), Haarausfall und Pigmentierungsstörungen von Haut und Haaren.

Jod : Ein Jodmangel führt zu Funktionsstörungen der Schilddrüse, in deren Folge neben Vitalitätsverlust, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche eine raue Haut sowie sprödes und trockenes Haar sowie Haarausfall auftritt.

Eisen : Eisenmangel führt zu spröder und trockener Haut, brüchigen Haaren und Nägeln. Eisenmangel ist eine häufige Ursache von diffusem Haarausfall bei Frauen. Zur Beurteilung eines möglichen Eisenmangels ist die Bestimmung des Ferritinwerts auch bei Haarausfall von hoher Aussagekraft

  • Normalwerte für Ferritin: ca. 10-290ng/l in Abhängigkeit vom Geschlecht und Alter
  • Ferritin-Werte > 40ng/ml sind bereits von einem Haarausfall in der Ruhephase, sog. telogenes Effluvium, begleitet.
  • Bei Ferritin-Spiegeln zwischen 40–70 ng/ml lassen sich bereits deutliche Harrverluste beobachten.
  • Erst bei einem Serum-Ferritin > 70ng/ml ist ein gesundes Haarwachstum zu erwarten.

Somit sind Ferritinspiegel, die für die Beurteilung einer Blutarmut als unauffällig eingestuft werden, für ein volles Haarwachstum nicht ausreichend.

II. Aminosäuren

Cystein : Cystein ist ebenso wie Methionin und Taurin eine schwefelhaltige Aminosäure. Cystein kann im Körper aus Methionin gebildet werden und ist notwendig für das Wachstum von Haut und Haaren. Die Hornschicht der Haut sowie die Fasern im Kern der Haare bestehen aus Keratin, dessen wichtigster Eiweißbestandteil Cystein ist.

Methionin : Die essentielle Aminosäure Methionin ist Ausgangssubstanz für die Cysteinherstellung. Da Methionin für die Synthese zahlreicher körpereigener Stoffe als Schwefel- und Methylgruppen-Lieferant fungiert, kann eine unzureichende Versorgung zu diversen Stoffwechselstörungen, insbesondere auch zu Haut- und Haarwuchsstörungen, führen.

Tyrosin : Die Aminosäure Tyrosin ist am Aufbau von Melanin, dem farbgebenden Pigment von Haut und Haaren, beteiligt. Tyrosin entsteht beim Umbau der essentiellen Aminosäure Phenylalanin. Ein bestehender Typrosin-Mangel kann durch die Gabe von Phenylalanin gedeckt werden.

III. Vitamine

Vitamin-B-Komplex : Als Vitamin-B-Komplex werden die Vitamine Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Nicotinamid (B3), Pyridoxin (B6), Pantothensäure (B5) und Cyanocobalamin (B12) bezeichnet. Alle Vitamine des B-Komplexes stärken Haut und Haare, regulieren die Talgproduktion und aktivieren wichtige Stoffwechselvorgänge in den Haarwurzeln. Sie beugen Entzündungen vor und sorgen für eine gesunde Kopfhaut.

Biotin : Von besonderer Bedeutung für das Haarwachstum ist Biotin. Es ist notwendiger Cofaktor von Enzymen, die für das Zell- und somit Haarwachstum benötigt werden. Biotin bewirkt einen engen Zusammenschluss der Schüppchen am Haarschaft, wodurch das Haar stark ist und glänzt. Biotin hält die Haut geschmeidig und verhindert Entzündungen – auch der Haarwurzeln. Ein Biotin-Mangel (meist verursacht durch Reduktionsdiäten, chronische Erkrankungen und AntibiotikaTherapie) kann somit zu trockener, schuppiger Haut, brüchigen Nägeln sowie Haarausfall und Glatzenbildung führen.

Vitamin E Das fettlösliche Vitamin E schützt vor einem vorzeitigen Alterungsprozess der Haut. Es sorgt weiterhin für ausreichende Feuchtigkeit der Haut und unterstützt die Wundheilung.

IV. Antioxidative Verbindungen

Glutathion : Glutathion wird in der Zelle aus den Aminosäuren Glycin, Cystein und Glutamat synthetisiert. Die Funktionen des Glutathions im Körper sind äußerst vielfältig. Der Glutathionstoffwechsel spielt bei den biochemischen Prozessen der körpereigenen Entgiftung eine herausragende Rolle und ist entscheidend an der Aufnahme von Aminosäuren in die Zellen beteiligt.

Thiole : Thiole stellen ein antioxidatives Schutzsystem des Körpers gegen freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies dar. Thiole sind durch schwefelhaltige Aminosäuren charakterisiert. Deren Bestimmung kann Auskunft darüber geben, wie gut die Versorgung des Organismus mit den entsprechenden Aminosäuren ist (sog. Summenparameter).

Chronische Gewebeübersäuerung (Latente Azidose)
  • Es handelt sich hierbei um eine Stoffwechselstörung, über dessen Bedeutung in der wissenschaftlichen Medizin noch sehr kontrovers gestritten wird. Für die hier dargestellten Zusammenhänge fehlt noch die vollständige wissenschaftliche Anerkennung.
  • Die chronische Gewebeübersäuerung bezeichnet einen Zustand, der sich nicht auf den pH-Wert (Säuregrad) des Blutes bezieht.
  • Vielmehr beschreibt er, dass es zu einer Verminderung der Gesamtpufferkapazität durch vermehrte Inanspruchnahme der Basenreserve im Gewebe gekommen ist. Unter Gesamtpufferkapazität werden alle die chemischen Stoffe/Verbindungen im Körper beschrieben, die in der Lage sind Säure abzufangen (zu puffern). Als Basenreserve wird die Gesamtheit aller zur Verfügung stehenden Puffersubstanzen beschrieben. Als wichtigste Puffersubstanz im Körper fungiert das Bicarbonat, das zum einen vom Körper selbst gebildet, aber auch durch die Nahrung zugeführt wird.
  • Bei der chronischen Gewebeübersäuerung werden vermehrt Säuren vor allem im Bindegewebe gespeichert, da diese aufgrund fehlender Puffersubstanzen nicht mehr beseitigt werden können.

Auslöser für eine chronische Gewebeübersäuerung (Latente Azidose)

  • Von besonderer Bedeutung sind die Auswirkungen einer latenten Azidose auf zahlreiche Enzymreaktionen, die allesamt auf einen stabilen Säure-Basenhaushalt angewiesen sind. Azidotische Verhältnisse zeigen sich anhand reduzierter Enzymaktivitäten.
  • Als Ursache für diese Art der Entgleisung des Stoffwechsels wird eine Vielzahl von Ursachen angegeben. Entscheidend dabei ist, dass sich entwickelnde Missverhältnis zwischen dem Anfluten von Säuren und der Fähigkeit des Körpers, diese zu eliminieren (zu puffern). Überwiegt die Säurelast, werden die Säuren, im Gewebe gespeichert und können vielerlei Stoffwechselfunktionen negativ beeinflussen.
  • Beispielhaft seien als mögliche Auslöser genannt
    • säurelastige Lebensmittel
    • Konsumgifte wie Nikotin und Alkohol
    • Medikamente
    • Chronischer Stress

Symptome der chronischen Gewebeübersäuerung

Eine Vielzahl von Befindlichkeitsstörungen können damit im Zusammenhang stehen, wie

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Antriebsschwäche
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen

Aber auch weitergehende Beschwerden können hinzutreten, wie

  • erhöhte Schmerzbereitschaft
  • Nervenschmerzen (Neuralgien)
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • erhöhte Allergiebereitschaft
  • entzündliche Reaktionen bzw. erhöhte Infektanfälligkeit im Bereich der Schleimhäute
  • Karies
  • Osteoporose
  • Ekzembereitschaft
  • Juckreiz
  • Sodbrennen
  • saurer Schweiß
  • Neigung zur Anämie

Diagnostik

Als gängiges Verfahren zur Aufdeckung einer latenten Azidose hat sich die Säure-Basentitration nach Sander etabliert. Dabei handelt es sich um eine Urinuntersuchung. Der Patient gewinnt über den Tag verteilt mehrere Urinproben. Im Labor wird anhand dieser Proben ein Tagesprofil zum Verlauf der Säureausscheidung erstellt.

Haarausfall durch Medikamente (Alopecia medicamentosa)

Der durch Medikamente ausgelöste Haarausfall ist eher diffus, also mehr oder weniger gleich verteilt und betrifft zumeist die Kopfhaut.

Häufig verabreichte Medikamente

Als typisches Beispiel des medikamentenbedingten Haarausfalls ist die Chemotherapie, z.B. im Rahmen einer Krebsbehandlung, zu nennen. Zytostatika führen zu einer Hemmung der Zellteilung, auch in der Haarwurzel, woraus sich ein symptomatisches diffuser Haarausfall entwickelt. Aber auch viele andere und dazu häufig verordnete Medikamente können zu Haarausfall führen, wie z.B.:

  • die Blutgerinnung beeinflussende Medikamente (Antikoagulantien)
  • Medikamente zur Blutdrucksenkung wie ß-Blocker
  • Medikamente zur Senkung der Fette im Blut (Lipidsenker)
  • Retinoide. Medikamente, die bei diversen Hauterkrankungen zum Einsatz kommen.
  • Medikamente zur Drosselung der Schilddrüsenhormonbildung (Thyreostatika)
  • Verhütungsmittel (Kontrarezeptiva) mit androgener Teilwirkung

Wirkung der Medikamente auf das Haarwachstum

Die Wirkung des medikamentenbedingten Haarausfalls kann beispielsweise

  • zur Störungen des Verhornungsprozesses,
  • zur Beeinflussungen des Blutflusses in der Haarfollikelpapille,
  • zu chemischen Komplexbildungen zwischen Mikronährstoffen und Medikament führen, so dass diese dann dem Haar nicht mehr zur Verfügung stehen.
Haarausfall aufgrund einer Schwermetallbelastung

Diverse Schwermetalle können im Körper eine akute Vergiftung auslösen oder aber durch Speicherung zu einer chronischen Belastung führen. Beispielhaft seien folgende Schwermetalle genannt:

  • Thallium
  • Blei
  • Cadmium
  • Quecksilber (Besonders Quecksilber zieht eine Störung des Haarzyklus in der Wachstumsphase (Anagenphase) nach sich.)

Diagnostische Möglichkeiten bei Schwermetallvergiftungen

  • Schwermetalle zirkulieren nur relativ kurzfristig im Blut und entziehen sich somit insbesondere bei chronischer Aufnahme der klassischen Labordiagnostik.
  • Eine ausschließliche Bestimmung der Metalle im Vollblut oder im Urin ist nur bei akuten Vergiftungen sinnvoll.
  • Zur Beurteilung einer eventuellen Schwermetallbelastung erweisen sich daher die sog. Mobilisationstests als sinnvoll, die durch eine medikamentöse Mobilisation der Schwermetall-Depots zu einer messbar erhöhten Ausscheidung diverser Metalle führt. Zu diesem Zweck wird z.B. der DMPS-Mobilisationstest durchgeführt.

DMPS-Test

DMPS (2,3-Dimercaptopropan-1-Sulfonsäure) ist ein sog. Chelatbildner und bildet mit den Schwermetallen Zink, Kupfer, Arsen, Quecksilber, Blei, Zinn, Eisen, Cadmium, Nickel, Chrom in absteigender Bindungsbereitschaft (Affinität) wasserlösliche Komplexe. Der Einsatz von DMPS bietet somit die Möglichkeit einer diagnostischen Bewertung von Schwermetallbelastungen sowie gleichzeitig eine adäquate Therapie, da die mobilisierten Metalle zur Ausscheidung gelangen.

Stress als Ursache für Haarausfall

Stress kann eine Kettenreaktion von lokalen feinstofflichen Ereignissen auslösen, die Entzündungen am Haarfollikel nach sich ziehen und so zum Haarausfall führen können.

Anatomische Zusammenhänge

  • Jeder Haarfollikel wird von einem dichten Nervenfasernetzwerk umgeben, welches hohe Konzentrationen an Botenstoffe enthält, die für die Nervenimpulsweiterleitung zur Verfügung stehen. Daher werden solche Botenstoffe auch als Neurotransmitter bezeichnet.
  • Dysstress, also solche Art von Stress, der schädigend wirkt, verändert die Anzahl und die Aktivität dieser Nervenfasernetzwerke.
  • Tritt eine Veränderung der Nervenaktivität während des Übergangs der Haarfollikel aus der anagenen Phase in die katagene Phase auf (siehe auch bei „Haarauf und -Wachtum“), so kommt es zu einer Aktivierung von ortsansässigen Mastzellen.
  • Mastzellen enthalten u.a. das für Entzündungsprozesse wichtige Histamin, welches nun ausgeschüttet wird und zu einer lokalen Entzündung führt. Diese Entzündung führt zum Absterben von haarbildenden Zellen (Haarfollikelepithel) und letztlich zum vorzeitigen Stopp des Haarwachstums.

Diagnostische Möglichkeiten

  • Um Dysbalanzen im Regulationskreislauf der Nerven- und Hormonfunktion (sog. neuro-endokrine Regulation) aufzudecken, stehen geeignete Laborparameter zur Verfügung.
  • Über die Bestimmung der Hormone
    • Adrenalin
    • Noradrenalin
    • Dopamin
    • Serotonin
    • Cortisol
    • DHEA lassen sich Belastungs- und Stresssituationen objektivieren.
  • Der Stoffwechsel der genannten Hormone ist besonders abhängig von der Nährstoffversorgung, wobei hier interessanterweise auch diejenigen Nährstoffe beteiligt sind, die ebenfalls für ein gesundes Haarwachstum notwendig sind:
    • B-Vitamine
    • Vitamin C und D
    • Eisen
    • Zink
    • Magnesium
    • Aminosäuren: Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan

 

Haaraufbau

Kerndaten zum Haar

  • Am menschlichen Körper finden sich ca. 5 Millionen Haarfollikel.
  • Ein Haarfollikel (Haarbalg) erstreckt sich in der Kopfhaut über eine Länge von ca. 3-4 mm.
  • Jeder Haarfollikel kann etwa 10-12x ein Haar bilden bevor er seine Funktion einstellt.
  • Der „Lebenszyklus“ eines Haares liegt bei ca. 6-7 Jahren, vom Beginn des Wachstums bis zum Ausfallen.
  • Beim Haarwachstum durchläuft ein Haarfollikel drei Phasen, die als Haarzyklus bezeichnet werden.
  • Die Haarwurzel liegt im Hautniveau und ist nicht sichtbar.
  • Der Haarschaft ist der Teil des Haares, der ausserhalb der Kopfhaut sichtbar wird.
  • Kopfhaare wachsen pro Tag 0,3 bis 0,5 mm, in einem Monat ca. 1cm, in einem Jahr bis zu 15 cm.
  • Haare sind hydrophil, dh., dass sie Wasser aufnehmen und speichern können, was einen großen Einfluß auf die Elastizität, und Frisierbarkeit hat.
  • Das Haarwachstum unterliegt zum einen einer genetischen Vorgabe und zum anderen hormonellen und anderen im Leben auftretenden Umständen.
  • Die Annahme, Körperhaare (Barthaare, Beinhaare) würden durch regelmäßiges Rasieren schneller oder vermehrt wachsen, ist falsch!
  • Ein täglicher Haarausfall von 80-100 Haaren ist normal.

Haaraufbau

Die folgende Grafik beschreibt schematisch den Aufbau des Haarbildungsapparates, der in seiner Gesamtheit als Haarfollikel (Haarbalg) bezeichnet wird.

Haarfollikel (Haarbalg)

Als Haarfollikel werden die Bestandteile bezeichnet, welche die Haarwurzel umgeben und dadurch das Haar in der Haut verankern. Der Haarfollikel ist als schlauchartige Einstülpung auf der Hautoberfläche mit dem blossen Auge erkennbar. Zum Haarfollikel gehören folgende einzelne Strukturen

  • Haarwurzel mit Haarzwiebel
  • Papille
  • Haarmatrix
  • Blutgefäße
  • Nervenfasern
  • Talg- und Duftdrüsen
  • Haar aufrichtender Muskel, sog. Haarbalgmuskel

Haarwurzel, Papille Haarmatrix, Blutgefässe und Nervenfasern

  • Das untere verdickte Ende der Haarwurzel, auch Haarzwiebel genannt, enthält die aus Bindegewebe, feinsten Blutgefäßen und Nervenfasern aufgebaute Haarpapille, die wichtige Aufgaben bei der Ernährung des Haares wahrnimmt.
  • Die unmittelbar an die Papille grenzende, kappenförmig aufsitzende Zellschicht wird als Haarmatrix bezeichnet. Sie stellt die eigentliche zellbildende Schicht dar, welche die neue Haarsubstanz produziert. Wie durch ein Rohr wird diese Haarsubstanz von unten nach oben geschoben, um dann als Haarschaft aus der Kopfhaut herauszutreten
  • Das Haar zeigt einen Schichtenaufbau. Die einzelnen Schichten bestehen aus unterschiedlichen Zelltypen:
    • Haarmark (Medulla)
    • Rinde (Cortex)
    • Schuppenschicht (Cuticula)

Haarmark und Rinde (Cortex)

  • Das Haarmark besteht aus schwammartigen Zellen.
  • Um das Haarmark herum liegt spindelförmig eine Schicht verhornter Faserzellen, die Rindenzone. Diese bildet zu 90% den Hauptbestandteil des Haares und besteht aus Keratin.
  • Keratine sind sog. Strukturproteine und die Grundbausteine des Haares. Es sind solche Eiweißverbindungen, die aus feinsten Fäden bestehen und mehrfach in einander verschlungen sind und sich dadurch zu grösseren Faserbündeln zusammenlagern.
  • Die Elastizität und Widerstandsfähigkeit der Haare hängt allein davon ab, wie intakt die Struktur dieser Schicht ist. Diese Schicht bestimmt damit folgende Eigenschaften des Haares:
    • Stärke
    • Elastizität
    • Reißfestigkeit
  • Durch den spezifischen Aufbau des Haares wird eine beeindruckende Dehnbarkeit erreicht. Selbst trockenes Haar, welches eine Restfeuchte von nur noch 15 % enthält, lässt sich bis zu 50 % dehnen, bevor es bricht. Die in dieser Rindenschicht eingelagerten Pigmente bestimmen die individuelle Haarfarbe.

Schuppenschicht (Cuticula)

Die Rindenschicht wiederum wird durch die umhüllende Schuppenschicht geschützt. Diese Schuppenschicht ist mit der inneren Wurzelscheide eng verzahnt und trägt zu einer hohen mechanischen Belastbarkeit bei, da sie dem Haar eine feste Struktur verleiht und somit vor äußeren Einflüssen schützt.

Talg- und Duftdrüsen

Die Talgdrüsen sorgen für eine fettende Schutzschicht, sowohl für das Haar sowei für die Haut. Die Duftdrüsen (Schweissfrüsen) geben eine wässriges Sekret ab, dass sich mit dem Talg vermischt und an die Hautoberfläche abgegeben wird. Unter der Einwirkung der Hautbakterien entsteht so der individuelle Körpergeruch einens Menschen.

Haar aufrichtender Muskel, sog. Haarbalgmuskel

Durch die Anspannung dieses Muskels wird das Haar aufgerichtet. Zum Vorschein kommt die sog. „Gänsehaut“.

Haarwachstum
  • Der „Lebenszyklus“ eines Haares liegt bei ca. 6-7 Jahren, vom Beginn des Wachstums bis zum Ausfallen.
  • Ein Haarfollikel kann ca. 12 mal ein neues Haar bilden, bevor er seine Funktion einstellt. In vielen Fällen verkümmert er jedoch schon nach der Hälfte der Zeit, was erklärt, dass viele Menschen in ihrem Leben schon sehr früh an Haarausfall leiden.
  • Der Wachstumszyklus des menschlichen Kopfhaares läuft asynchron ab. Dh., dass jeder Haarfollikel zwar einen dreiphasigen Zyklus durchläuft, aber jeder nach einem eigenem Rhythmus.
  • Die drei Phasen des Haarwachstums:
    • Wachstumsphase (Anagene Phase)
    • Übergangsphase (Katagene Phase)
    • Ruhephase (Telogene Phase)

Wachstumsphase (Anagene Phase)

  • 90% der Körperhaare befinden sich in der Wachstumsphase.
  • Die sogenannten Papillen, die für die Produktion von Haaren zuständig sind, steuern das Haarwachstum. Sie liegen ca. 3-4 mm tief in der Kopfhaut und versorgen den gesamten Haarfollikel mit Blut und allen Nährstoffen, die für das Haarwachstum benötigt werden.
  • Das durchschnittliche Wachstum eines Anagenhaares beträgt etwa 1 cm pro Monat. Die Zellteilungsrate ist in dieser Phase in etwa 5 höher als bei normalen Hautzellen. Diese hohe Stoffwechsel- und Teilungsaktivität macht die Zellen der Haarmatrix sehr empfindlich gegenüber Stoffwechselstörungen aller Art, wie z.B.
    • suboptimale Ernährung
    • Medikamente
    • hormonelle Störungen
    • Stress u.a.
  • Der Haarfollikel reagiert infolge dieser Störgrössen mit einer verminderten Zellteilungsgeschwindigkeit und einem verlangsamten Wachstum.

Übergangsphase (Katagene Phase)

  • 3% der Körperhaare befinden sich in der Übergangsphase.
  • Ist das Längenwachstum des Haares abgeschlossen, folgt eine mehrwöchige Übergangsphase, in der das Haar ruht.
  • Die Blutversorgung und damit die Nährstoffversorgung in der Haarpapille nimmt ab und wird schließlich komplett eingestellt. Die Haarwurzel beginnt zu verhornen.

Ruhephase (telogene Phase)

  • 18% der Körperhaare befinden sich in der Ruhephase. Die Ruhephase beginnt mit der Verdickung der Haarzwiebel. So entsteht das sogenannte Kolbenhaar, welches noch im Haarbalg steckt.
  • Nach einer Dauer von ca. 2-4 Monaten bildet sich die Haarpapille auf ihr normales Maß zurück und nimmt ihre Funktion wieder auf, es bildet sich ein neuer Haarkeim.
  • Das Kolbenhaar sitzt nun nur noch locker im Haarfollikel.
  • Der natürliche Haarwechsel vollzieht sich nun durch
    • Kämmen oder Waschen,
    • Schub des nachwachsenden Haars.
  • Es beginnt ein neuer Haarzyklus, der pro Haarfollikel ca.10-12x durchlaufen werden kann und so ein neues Haar bildet, bevor er verkümmert und seine Tätigkeit schließlich komplett einstellt.