Intravenöse Sauerstofftherapie (IOT; Oxyvenierung)

Jetzt verfügbar: Sprechstunde per Video

Kurzinfo: Was ist die Intravenöse Sauerstofftherapie (IOT), auch Oxyvenierungstherapie genannt?

Die intravenöse Sauerstofftherapie ist ein Behandlungsverfahren bei dem kleinste Mengen medizinischen Sauerstoffs als Infusion direkt über eine Armvene in den Blutkreislauf eingebracht wird. Dadurch werden lokal wirksame Hormone freigesetzt, die zu einer Gefäßerweiterung mit nachfolgender verbesserten Durchblutung sowie zu einer Entzündungshemmung führen. Anhand dieser Effekte ergeben sich breite therapeutische Einsatzmöglichkeiten, vor allem bei chronischen Erkrankungen.

 

Anwendung u.a. bei: Durchblutungsstörungen, Entzündungsprozessen, Verschleißerkrankungen, Tinnitus, Allergien, Hauterkrankungen, Stoffwechselstörungen
Vorgespräch: 20-30 Min.
Behandlungsdauer: 30-50 Min.
Behandlungshäufigkeit: je nach Krankheit 10-25 Therapiesitzungen, 3-5x pro Woche
Nachbehandlungen: je nach Verlauf 5-10 Therapiesitzungen im Abstand von 3-6 Monaten
Kosten pro Behandlung: ab 60€*
*Die Abrechnung erfolgt gemäß den Vorgaben der GOÄ (GebührenOrdnung für Ärzte).
Der Sauerstoff dient nur als Reizgeber
  • Bei der intravenösen Sauerstofftherapie geht es nicht darum, dass Blut zusätzlich mit Sauerstoff anzureichern.
  • Der Einsatz von medizinischem Sauerstoff auf diese Art und Weise geht vielmehr auf Erkenntnisse zurück, dass nämlich die kleinen Sauerstoffbläschen im Körper eine Art Abwehrfunktion in Gang setzen. Im Rahmen dieser Reaktion wird ein Hormon gebildet, das der Mediziner als Prostacyclin bezeichnet.
  • Prosatcyclin ist ein lokal wirksames Hormon mit vielfältigen wünschenswerten (physiologischen) Wirkungen (s.u.).
Was ist Prostacyclin?
  • Prostacyclin wird natürlicherweise in den Zellen gebildet, die die Innenseite der Blutgefäße auskleiden und als Endothelzellen bezeichnet werden.
  • Prostacyclin gehört zu einer chemischen Stoffgruppe, die im Körper aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren gebildet wird und der Fachmann als Eicosanoide bezeichnet.
  • Die Ausgangssubstanz ist die Arachidonsäure, eine mehrfach ungesättigte semi-essentielle* Fettsäure, die aus 20 Kohlenstoffatome aufgebaut ist und zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren zählt.
  • Arachidonsäure kann vom Körper zwar selbst gebildet werden, stammt aber überwiegend aus tierischen Fetten der Nahrung.
  • Neben dem Prostacyclin werden aus der Arachidonsäure noch weitere lokal wirksame Hormone gebildet wie:
    • Prostaglandine
    • Thromboxane
    • Leukotriene
    • Endocannabinoide
  • Allen Eicosanoiden ist gemeinsam, dass sie wünschenswerte (physiologische) Wirkungen entfalten, aber auch an unerwünschten (pathologischen) Prozessen beteiligt sind.
    • Beispielhaft gehören dazu:
      • Blutgerinnung
      • Gefäßweitstellung
      • Entzündungsregulation

* Erläuterung:
Essentielle Fettsäuren: Sie müssen dem Körper zugeführt werden, da er sie selbst nicht bilden kann.
Semi-essentielle Fettsäuren: Sie haben ein Zwitterstellung, da der Körper sie selber bilden kann, aber auch aus der Nahrung aufgenommen werden müssen.

Was bewirkt die Oxyvenierungstherapie im Körper?

Es zeigen sich mehrere Wirkungen

  • Anstieg des Prostacylclin
  • Anstieg der eosinophilen Granulozyten

Anstieg des Prostacylclin
Es kommt zu einem starken Anstieg des Prostacyclins im Blut. Daraus resultiert ein/e

  • Gefäßerweiterung der Arterien mit nachfolgender Durchblutungsförderung,
  • Hemmung auf die Entwicklung einer Arterienverkalkung,
  • Hemmung des Zusammenklumpens der Blutplättchen,
  • Entzündungshemmung,
  • antioxidative Wirkung,
  • Hemmung der Metastasenbildung im Rahmen einer Krebserkrankung,
  • Förderung der Nierentätigkeit.

Anstieg der eosinophilen Granulozyten

Ist die Sauerstofftherapie wissenschaftlich anerkannt?

Es ist ein Heilverfahren, dass der Erfahrungsheilkunde zuzuordnen ist. Es gibt kleinere wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit und mehrere hundert Anwender mit tausendfachen Behandlungserfahrungen. Von der wissenschaftlichen Medizin hat dieses Verfahren aber noch keine Anerkennung gefunden.

Die intravenöse Sauerstofftherapie ist keine Wundertherapie
  • Der/die geneigte kritische Leser/-in mag aufgrund der nachfolgenden Ausführungen zu den weit gefächerten Einsatzmöglichkeiten den Eindruck gewinnen, dass es sich bei der IOT um eine Wundertherapie handelt, die bei Alles und Allem hilft, was natürlich nicht der Fall ist!
  • Aber die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ergeben sich aus der Tatsache, dass viele chronische Erkrankungen auf der Grundlage von Durchblutungsstörungen und Entzündungen entstehen. In der Folge stellen sich eingeschränkte Funktionen und Degenerationen der betroffenen Organe oder Organstrukturen ein, die zu manigfaltigen Beschwerden führen können.
Bei welchen Erkrankungen kommt die Sauerstofftherapie zum Einsatz?

Herz-Kreislauf-System & Gefäße

  • Arterielle Durchblutungsstörungen
    • Duchblutungsstörung der Extremitätenarterien (Schaufensterkrankheit)
    • Nachbehandlung von Schlaganfall, Herzinfarkt
    • durchblutungsbedingte Wundheilungsstörungen, z.B. bei Diabetes mellitus
    • durchblutungsbedingte Hirnfunktionseinschränkungen
    • Raynaud-Syndrom (Leichenfingerkrankheit)
  • Lymphabfluss-Störungen (z.B. Lymph-, Lipödem)
  • entzündliche Veränderungen an den Venen
  • Hautgeschwüre wie “offene Beine”
  • Blutdruckregulation bei Bluthochdruck, aber auch zu niedrigem Blutdruck

Infekte / Allergien

  • Infektanfälligkeit
  • Heuschnupfen
  • Chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen
  • Borreliose (begleitend zur Antibiotikatherapie)

Lungenerkrankungen

  • Asthma bronchiale
  • COPD (Chronisch-obrstruktive Lungenerkrankung)

Erkrankungen des Kopfes

  • Schwindel
  • Morbus Menière
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Hörsturz
  • Migräne

Hauterkrankungen

  • Ekzeme wie z.B. bei Neurodermitis
  • Schuppenflechte (Psoriasis)

Erkrankungen der Augen

  • trockene Makuladegeneration
  • Retinitis pigmentosa

Stoffwechsel & Verdauung

  • Lebererkrankungen
  • Fettleber
  • Diabetes mellitus
  • Metabolisches Syndrom
  • Colitis ulcerosa
  • Nierenfunktionsschwäche

Genitalbereich

  • zur Reduktion des Restharns bei vergrösserter Prostata
  • unerfüllter Kinderwunsch

Schmerzen, Nerven & Gelenke

  • Arthrose
  • Arthritis
  • Rheuma
  • Nervenschmerzen (Neuralgien)
  • Polyneuropathien

Weiteres

  • Verbesserung von Schlafstörungen
  • Antidepressiver Wirkung mit Stimmungsaufhellung
  • Vitalitätssteigerung
  • Erschöpfungszuständen
Wie läuft die Behandlung ab?
  • Die Behandlung erfolgt im Liegen.
  • Es werden während der Behandlung über eine sehr dünne Kanüle geringe Mengen Sauerstoff in die Vene verabreicht. Dieses erfolgt über ein spezielles medizinisches Gerät.
  • Mit Beginn der Therapie werden 1 bis 2 ml medizinischen Sauerstoffs pro Minute direkt in die Vene verabreicht. Bis zum Ende der Erstbehandlung ergibt sich eine Gesamtmenge von 5 bis 15 ml.
  • Im Verlaufe der weiteren Therapiesitzungen wird die Gesamtmenge stufenweise auf 40 bis 60ml gesteigert.
  • Die Behandlung dauert 20-30 Minuten.
  • Nach Ende der Sauerstoffzufuhr ist eine Liegezeit von 20 Minuten einzuhalten.
Wieviel Behandlungen sind notwendig?

Erstbehandlung

  • Die Erstbehandlung besteht in der Regel aus 10 bis 25 Behandlungen, was abhängig ist vom Krankheitsbild und dem individuellen Ansprechen der Therapie.
  • Pro Woche erfolgen 3-5 Therapiesitzungen.

Nachbehandlung

  • Die Nachbehandlung setzt sich durchschnittlich aus 5-10 Sitzungen zusammen.
  • Je nach Krankheitsbild, erfolgt diese im Abstand von 3-6 Monaten.

 

Nebenwirkungen
  • Als häufige Erstreaktion kann die Behandlung zu Müdigkeit führen.
  • Vorübergehend kann ein Hustenreiz auftreten, der jedoch meist nach einigen Minuten wieder abklingt und im Zusammenhang steht mit dem eingebrachten Sauerstoffvolumen.
  • Manche Patienten bemerken auch ein Druckgefühl hinter dem Brustbein.
  • Durch Reduktion der Sauerstoffzufuhr, klingen diese Nebenwirkungen in der Regel schnell wieder ab.

Die eingebrachte Sauerstoffmeng führt zu keiner Luftembolie. Diese Gefahr besteht nicht, weil sich die pro Zeiteinheit verabreichten geringen Sauerstoffbläschen sofort im Blut auflösen.

Grenzen der Behandlung
  • Akute Erkrankungen sind nicht die Domäne der IOT.
  • Bei einem akuten Schub einer chronischen Erkrankung, z.B. Neurodermitis, kann die Oxyvenierung jedoch gute therapeutische Dienste leisten.
  • Bei einer Krebserkrankung kann die intravenöse Sauerstofftherapie im Rahmen eine Nachbehandlung ergänzend eingesetzt werden.

Wichtig:

  • Bei der Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac kann sich die Wirkung der Oxyvenierung deutlich abschwächen, da diese Wirkstoffgruppe die Bildung von Prostacyclin hemmt.
  • Bei starken Rauchern oder regelmässigem Alkoholkonsum während eines Therapiezyklus kann die Wirkung sogar aufgehoben sein.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert