Histaminintoleranz – Labordiangnostik

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Labordiagnostik

Im Labor können verschiedene Parameter analysiert werden, die Aufschluß über das Vorliegen einer Histaminintoleranz (HIT) geben oder aber die Neigung zur Ausbildung dieses Krankheitsbildes aufzeigen.

Grundlegende Informationen zum Histamin und zur Histaminintoleranz sind hier nachzulesen.

Histamin im Stuhl
  • Die Bestimmung des Histamins im Stuhl erfasst die akutelle Konzentration von Histamin im Darm.

Ursachen für erhöhte Histaminkonzentrationen im Stuhl

  • vermehrte Histaminaufnahme mit der Nahrung
  • erhöhte Histaminfreisetzung aus den Mastzellen der Darmwand durch Histaminliberatoren
  • vermehrte Bildung von Histamin durch Fäulnisbakterien im Dickdarm
  • unzureichende Aktivität der DAO
  • verstärkte Bildung biogener Amine (Putrescin, Tyramin) bei Fäulnisfehlbesiedlung
  • Verstärkte Histaminfreisetzung aus den Mastzellen im Rahmen IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien
Differenzierte Stuhlanalyse

Bei erhöhter Histaminausscheidung im Stuhl bieten sich u.a. die Analyse folgender Parameter an:

  • Stuhlfloranalyse
  • Verdauungsrückstände
  • Überprüfung der Bauchspeicheldrüse mittels der Pankreaselastase
  • Eosinophiles Protein X (EPX) zum Nachweis allergischer Prozesse im Darm
  • Zonulin

 

 

Bestimmng von Vitaminen und Mineralien im Blut
  •  Folgende Vitamine sowie Mineralien benötigt die DAO für ihre Aktivität:
    • Vitamin B6

    • Vitamin C
    • Kupfer
    • Zink
Konzentration von DAO im Blut
  • Die Konzentration von DAO wird im Blut bestimmt.
Bestimmung der Abbauprodukte des Histamins im Urin
  • Die Abbauprodukte des Histamins werden über den Urin ausgeschieden und lassen sich so nachweisen.
  • Bei der Untersuchung kann anhand unterschiedlicher Abbauprodukte differenziert werden, ob der Abbau im Darm oder im übrigen Körper gestört ist.
  • Das Abbauprodukt das durch die DAO im Darm gebildet wird heisst Imidazolessigsäure.
  • Das Abbauprodukt das durch die HNMT (Hisstamin N-Methyltransferase) im Darm gebildet wird heisst N-Methyl–Imidazolessigsäure.
  • Dabei wird das im Urin ausgeschiedene Histamin ins Verhältnis gesetzt zu dem jeweiligen Abbauprodukt. Der sich daraus ergebende Quotient gibt Auskunft darüber, ob entweder ein Mangel an DAO oder HNMT vorliegt.
  • Ergeben sich für beide Abbauweg ein erniedrigter Quotient, ist das Vorliegen einer HIT dann sehr wahrscheinlich, wenn der/die Patien/in entsprechende Symptome aufweist.

 

Aktivitätsverlust des Enzyms DAO aufgrund einer genetischen Anlage
  • Eine verminderte Aktivität des Enzyms Diaminooxidase (DAO) kann bereits bei der Geburt vorliegen.
  • So wundert es nicht, wenn bei vielen Patienten trotz langwieriger Diäten bzw. Therapien kaum Besserungen zu beobachten sind.
  • Daher ist es wichtig, im Hinblick auf eine erfolgversprechende Therapie abzuklären, ob eine genetische Anfälligkeit vorliegt oder ob der Aktivitätsverlust der DAO durch äußere Faktoren wie Medikamente, Alkohol oder Toxine bedingt ist.
  • Mittels eines molekulardiagnostischen Gentests lassen sich relevante Genvarianten des DAO bestimmen, die zu einer reduzierten Aktivität des Enzyms führen.
  • Ist die Ursache auf eine solche genetische Minderaktivität zurückzuführen, müssen histaminreiche Nahrungsmittel gemieden werden.